Wo sind die MENSCHENRECHTE geblieben???
Unter Rheuma verstehen wir Erkrankungen des Bewegungsapparates (Gelenke, Knochen, Muskulatur, Sehnen...) und Bindegewebes (Augen, Organe, Nerven...), die nicht durch eine Verletzung oder tumoröse Veränderungen zu erklären sind. Rheumaerkrankungen können sehr unterschiedlich sein in ihren Ursachen, der Art ihrer Symptome, aber auch in ihrem Verlauf, in ihrer Behandlung und in ihren Folgen. Diesen Artikel umschreibt meine eigene, persönliche Geschichte über mein Leben mit Rheuma. Meine Krankheit begleitet mich schon seit meiner Geburt, d.h. viele Therapien, Krankenhausaufenthalten, Tränen, Frust, wenn die Gelenke mal wieder unbeweglich sind.
Als schwerbehindert gelten Personen, die einen anerkannten Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 50 haben. Der Grad der Behinderung ist das Maß für die körperliche, geistige, seelische und soziale Auswirkung der Beeinträchtigung durch eine Behinderung. Ich hab einen Schwerbehindertenausweis mit 70%! Menschen die einen Schwerbehindertenausweis besitzen, sollen unterstützt werden, einen adäquaten Arbeitsplatz zu finden. Dazu wurden nicht ohne Grund regeln eingeführt.
Mein Ziel war es trotz einer chronischen Krankheit mein Leben so normal wie möglich zu Leben und meine Traumausbildung mit nach Hause zu nehmen. Ich bin ein Kämpfertyp und lass mich von meiner Krankheit nicht ausbremsen. Doch manchmal sind es zu viele Rückschläge die man als Menschen einstecken muss. Angst um die Ausbildung, Angst um die Gesundheit, Angst um die Zukunft!
Meine Ausbildung zur Ergotherapeutin erfolgte an der Dr. Muschinsky schule in Bad Lauterberg im Harz. Wie oben schon erwähnt, Rheumatische Erkrankungen können sich sehr unterschiedlich auf den Gesundheitszustand und die allgemeine körperliche Verfassung auswirken. Ich habe mir vorher sehr gründlich über die Ausbildung zur Ergotherapeutin informiert zusammen mit meiner Erkrankung. Und sogar beim Bewerbungsgespräch habe ich meine Erkrankung erwähnt. Trotz guter Vorbereitung wurden mir in diesen Drei Jahren sehr viel steine im Weg gelegt. Von der Krankheit, sowie von der Ausbildungsstätte her. Die Drei Jahre sind nun endlich vorbei… Es war die schlimmste Zeit in meinem Leben! Und mein Examen hab ich immer noch nicht! Das Gefühl entsteht, dass mir die Urkunde verweigert wird, aufgrund meiner Erkrankung. Mag sein das ich mir eine Menge davon einbilde. Aber wieso gibt es seitens der Schulleitung immer Schwierigkeiten oder ausreden, für das überreichen der Urkunde. Ich hab eine super Arbeitsstelle in Aussicht, wo meine Krankheit akzeptiert wird. Wo ich akzeptiert werde.
Nach meiner Meinung haben wir hier ein Gesundheitsrecht in Deutschland. Hierzu zählen beispielsweise die gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen für ein Gesundheitssystem, die öffentlich-rechtliche Gesundheitsvorsorge sowie die Abwehr von gesundheitsrechtlichen Gefahren.
Schlussfolgerung: Jeder rheumakranke Mensch hat hierzulande ein Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Die Realität sieht leider dabei oft anders aus! Wir kämpfen um das gleiche Recht vor allem im Berufsleben, sowie in der Ausbildung. WARUM ist das immer noch so???
Meine Ausbildungsschule hat sich in mehreren Punkte strafbar gemacht. Und trotzdem hab ich alles bis zum Ende durchgezogen einfach um die Menschen die an mir Zweifeln, zu zeigen was in mir steckt wenn man mich wütend gemacht hat.
Dies ist ein Aufruf. Ein Aufruf an Deutschland… Werdet wach, und akzeptiert uns Kranke Menschen gleich. Wir sind nicht anders, wir sehen auch nicht anders aus, wir wollen alle nur ein klein bisschen mehr akzeptiert werden.
Verfasst am 12.11.15 von Anna- Verena Harlinghaus